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11/18/2004: "Eine schöne Geschichte"
Lassen Sie uns die geplanten Steuererleichterungen einmal in Worte
fassen, die jeder verstehen kann.
Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen
und die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00
Euro.
Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und das sah
ungefähr so aus:
...mehr
Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts.
Der Fünfte zahlte 1 Euro.
Der Sechste 3 Euro.
Der Siebte 7 Euro.
Der Achte 12 Euro.
Der Neunte 18 Euro.
Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.
Das ging eine ganze Zeitlang gut. Jeden Tag kamen sie zum Essen und
alle waren zufrieden.
Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte in dem er vorschlug,
den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren. "Weil Sie alle so
gute Gäste sind!" Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die
10 nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so
zu bezahlen, wie wir besteuert werden. Dabei änderte sich für die
ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos.
Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 20
Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?
Die sechs stellten schnell fest, daß 20 Euro geteilt durch sechs
Zahler 3,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen
abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld
dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.
Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual
so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte
sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen.
Heraus kam in etwa folgendes:
Der Fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts
mehr (100% Ersparnis).
Der Sechste zahlte 2 Euro statt 3 Euro (33% Ersparnis).
Der Siebte zahlte 5 statt 7 Euro (28% Ersparnis).
Der Achte zahlte 9 statt 12 Euro (25% Ersparnis).
Der Neunte zahlte 14 statt 18 Euro (22% Ersparnis).
Und der Zehnte (der Reichste) zahlte 49 statt 59 Euro (16%
Ersparnis).
Jeder der sechs kam günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen
immer noch kostenlos.
Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles
doch nicht so ideal wie sie dachten.
"Ich hab' nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!" sagte der sechste
Gast und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen. "Aber er kriegt 10
Euro!"
"Stimmt!" rief der Fünfte. "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart
sich zehnmal so viel wie ich."
"Wie wahr!!" rief der Siebte.
"Warum kriegt er 10 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal
wieder die Reichen!"
"Moment mal," riefen da die ersten vier aus einem Munde. "Wir haben
überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!"
Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten
los und verprügelten ihn.
Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf.
Also setzten die übrigen 9 sich zusammen und aßen ohne ihn.
Aber als es an der Zeit war, die Rechnung zu bezahlen, stellten sie
etwas Außerordentliches fest:
Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der
Rechnung bezahlen zu können!
Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute.
Und so, liebe Kinder, funktioniert unser Steuersystem.
Die Menschen, die hier die höchsten Steuern zahlen, haben die größten
Vorteile einer Steuererleichterung. Wenn sie aber zu viel zahlen
müssen, kann es passieren, dass sie einfach nicht mehr am Tisch
erscheinen.
In der Schweiz und in der Karibik gibt es auch ganz tolle
Restaurants.