www.zum-letzten-geleit.de Die virtuelle Kneipe

Thursday, June 24th

Zum Ausscheiden der deutschen Fussballnationalmanschaft bei der EM 2004


Hier noch einmal Rudi Völler's Interview nach dem 0:0 gegen Island:

Gerhard Delling (6 Minuten nach dem 0:0): „Spätestens jetzt ist klar: Die Samstagabend-Fernseh-Unterhaltung steckt in einer tiefen Krise....Wenn man sagt, das war wieder mal ein absoluter neuer Tiefpunkt, trifft es das?“

Netzer: „Ja, es ist ein Tiefpunkt, und ich verstehe die Spieler auch nicht, zum Schluss jetzt auch noch Kehl. Warum sagen sie nicht einfach: ‘Das war ein schöner Mist, was wir da gespielt haben, da gibt es keine Entschuldigung für.‘ Stattdessen sucht er nach den Stärken von Island, was die alles besser können und gemacht haben. Das darf doch nicht das Kriterium sein, das ärgert mich ein wenig.“

Rudi Völler sitzt mit Waldemar Hartmann in einem anderen Studio, verfolgt dort am TV-Monitor alles mit. Dann die Explosion:

Völler: „Ich weiß, hier, äh, meine beiden Jungs von der ARD der Günter und auch Herr Delling – das ist natürlich eine schöne Sauerei, was der so sagt. Das muss ich einfach mal so sagen. Ich kritisiere die Mannschaft, aber ich muss natürlich auch die Mannschaft in Schutz nehmen. Was der Delling macht, ist nicht in Ordnung.“

Hartmann: „Was meinen Sie da jetzt genau?“

Völler: „Immer diese Geschichte mit dem Tiefpunkt und noch mal `nem Tiefpunkt, dann gibt’s noch mal `nen niedrigen Tiefpunkt. Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Da stell ich mich vor die Mannschaft. Natürlich war das heute nicht in Ordnung, auch in der zweiten Halbzeit. Aber man sollte schon mal überdenken, wenn man solche Berichterstattung macht. Ich weiß nicht, woher die überhaupt das Recht nehmen, so was zu sagen. Verstehe ich nicht, muss ich ganz ehrlich sagen.“

Hartmann: „Also die Frage war von Gerhard Delling, dass es ein Tiefpunkt war...“

Völler: „...und die Geschichte mit der Unterhaltung, die man Samstagabend macht, dann soll er doch Samstagabend Unterhaltung machen. Und keinen Sport und keinen Fußball. Dann soll er Wetten, dass machen, soll den Gottschalk ablösen.“

Hartmann: „Das ist im andern Kanal, das ist beim ZDF.“

Völler: „Dann soll er da hingehen...“

Hartmann: „...Ich bin auch nicht der Rechtsbeistand von Gerhard Delling. Bin aber auch Journalist und erlaube mir auch zu sagen, dass es in den ersten 45 Minuten, die Sie jetzt noch gut bewertet haben, ganz sicherlich auch ein statisches Spiel war...“

Völler: „...das ist ja auch alles noch in Ordnung. Aber ich kann diesen Käse nicht mehr hören! Und bei jedem Spiel, wenn wir kein Tor geschossen haben, ist dann noch ein tieferer Tiefpunkt als wir eigentlich schon hatten. So einen Scheiß, den kann ich nicht mehr hören. Das ist für mich das allerletzte. Muss ich ehrlich sagen. Sie wechseln den Beruf, ist besser.“

Hartmann: „Suchen Sie sich im Moment nicht den Falschen...“

Völler: „Nein, ich suche mir genau den Richtigen aus. Ich sitze hier seit drei Jahren und muss diesen Schwachsinn immer anhören.“

Hartmann: „Ja, aber die Mannschaft ist doch daran schuld...“

Völler: „Die kriegen auch Ihr Fett weg, aber ich kann diesen Käse nicht mehr hören immer nach jedem Spiel, ich kann’s nicht mehr wiederholen, die Geschichte mit diesem Tiefpunkt, dann noch mal tiefer. Natürlich, wir haben heute, da hat der Sebastian Kehl Recht, gegen den Tabellenführer gespielt. Wir haben 0:0 gespielt. Das ist sicherlich nicht in Ordnung. Das ist ein Tick zu wenig für unsere Ansprüche. Wir sind Vize-Weltmeister, da muss ein bisschen mehr kommen. Aber dieser Scheiß, der da gelabert wird – da sollten sich wirklich alle mal Gedanken machen, ob wir in der Zukunft so weiter machen können. Immer diese Geschichte, alles in den Dreck ziehen, alles runterzuziehen. Das ist das Allerletzte. Und ich lasse mir das nicht mehr so lange gefallen, sage ich jetzt ganz ehrlich.“

Hartmann: „....Wir müssten doch eigentlich so eine Mannschaft klar beherrschen...“

Völler: „Wieso müssen wir denn die Mannschaft klar beherrschen? Die Isländer sind Tabellenführer – oder nicht?“

Hartmann: „Richtig.“

Völler: „Ja, also. Wir müssen den Gegner auswärts klar beherrschen, in welcher Welt lebt ihr denn alle?...Ihr müsst doch mal von eurem hohen Ross runterkommen. Was ihr euch immer alle einbildet, was für einen Fußball wir in Deutschland spielen müssen... Früher, der Günter, was die für’n Scheiß gespielt haben. Die haben doch Standfußball gespielt!“

Hartmann: „Ich schau mir auch das Spiel an und wir sind uns ja meistens in der Beurteilung dieser Spiele auch einig. Ich kann jetzt nicht verstehen, warum die Schärfe reinkommt...“

Völler: „Die Schärfe bringen Sie doch rein. Müssen wir uns denn alles gefallen lassen?“

Hartmann: „Ich habe doch keine Schärfe jetzt da reingebracht.“

Völler: „Ja, du nicht. Du sitzt hier locker bequem auf deinem Stuhl, hast drei Weizenbier getrunken und bist schön locker.“

Hartmann: „Also in Island gibt es kein Weizenbier. Ich bin auch kein Weizenbier-Trinker. Ich weiß auch nicht, ob wir jetzt mit dem Stil weitermachen wollen...Am Mittwoch müssen die sich den Arsch aufreißen. Warum haben Sie es heute nicht gemacht?“

Völler: „...Aber es kann doch keiner von uns verlangen, dass wir hier herkommen und die Isländer 5:0 wegputzen.“

Hartmann: „Das hat ja auch keiner gesagt.“

Völler: „Aber so redet ihr doch alle. Dass wir hier her fahren müssen, unsere Ansprüche sind so, wir müssen immer locker herfahren und die ganz locker wegputzen.“

Hartmann: „Also ich muss nun auch mal sagen, jetzt auch schon ganz deutlich sagen, Rudi, das macht ja nicht die ARD und das macht nicht das ZDF und wir machen uns keine Gaudi draus, das machen wir nicht für unser Poesiealbum und finden uns danach besonders toll und schlagen uns auf die Schulter...“

Völler: „Nee, nee? Ist das sicher?“

Hartmann: „Ja. Also auf jeden Fall kann für mich sagen... also ich habe auch keine drei Weißbier getrunken....Wir können danach die Alkoholprobe bei der Dopingprobe machen. Mit 0,0 ....Nein, ich bin ja nicht beleidigt. Aber die Kollegen von den Zeitungen schreiben doch das auch, was sie glauben, was der Leser genauso merkt. Da sind doch nicht wir die einzigen. Es ist doch nicht so, dass wir im luftleeren Raum schweben und die Zeitungen eine deutsche Mannschaft seit einem Jahr nach der Weltmeisterschaft ständig bewundert haben. Es gab doch auch Kritik.“

Völler: „Darum geht’s doch gar nicht. Das ist doch richtig, dass wir in den letzten Monaten Spiele abgeliefert haben, die natürlich nicht in Ordnung waren. Nur wehre ich mich dagegen, dass man nach solchen Spielen alles total in den Dreck zieht... Die Situation hat sich für uns ja nicht so viel verändert. Wir haben heute nicht verloren. Wir hatten noch ein bisschen Glück, wir hätten noch verlieren können am Ende. Aber wir müssen die Schotten schlagen. Das bleibt letztendlich.“

Hartmann: „Okay. Also jetzt sind natürlich zwei....“

Völler: „Entschuldigung, die Geschichte mit dem Weizenbier habe ich nicht so gemeint. Alles andere habe ich so gemeint, wie ich’s gesagt habe.“

Hartmann: „Ja, okay. Und jetzt glaube ich auch, die zwei, die jetzt betroffen waren und die du jetzt angegriffen hast, haben das Recht zu kontern...“

Völler: „...in ihrer altbewährten Weise...“

Hartmann: „...Jetzt kommen Delling und Günter Netzer, oder?“

Völler: „Der Unterhaltungschef Delling kommt jetzt, ja.“

Die ARD schaltet ins andere Studio um.

Delling : „...Offenes Visier. Machen wir von hier oben aber auch. Und das mit dem hohen Ross, ich glaube, das haben wir nicht dabei. Und wir gucken dieses Spiel und bewerten das und müssen nach wie vor sagen, es war kein gutes Spiel...“

Netzer: „Das ist in der Tat so. Und ich zieh mir diesen Schuh ebenfalls an. Nicht nur, dass er mich angesprochen hat, was wir in der Vergangenheit für’n Scheiß gespielt haben. Das sage ich auch genug hier, dass wir einen schönen Mist gespielt haben früher. Nur: Die Anhäufung der schlechten Spiele dieser Mannschaft von Rudi Völler, das ist etwas, was zu bedenken gibt. Wir haben auf Zypern verloren. Aber dann kamen zehn gute und überragende Spiele! Das kann ich hier überhaupt nicht feststellen. Und wir haben nicht übermäßig kritisiert hier. Die können froh sein, dass sie bei uns beiden im letzten Jahr so weggekommen sind.“

Delling geht auf die Völler-Aussage ein, es werde zuviel von dieser Mannschaft erwartet...

Netzer: „Aber was ist das für eine Aussage. Wir erwarten zu viel von der deutschen Mannschaft, die hier in Island nicht nur nicht gewinnen kann, sondern eine Art Fußball spielt, den wir nicht tolerieren können. Das sollten wir nicht tun. Wir sollten diese Maßstäbe nicht anlegen, dass wir solche Schwierigkeiten haben, selbst mit dem Tabellenführer, weiß der Teufel wie der da hingekommen ist, Island Tabellenführer. Da gehören wir hin. Deutschland gehört in die Tabellenführung. So, und diese Ansprüche wollen wir uns von Rudi Völler nicht wegnehmen lassen. Die müssen wir nach wie vor besitzen im deutschen Fußball.“

Die ARD schaltet wieder zu Hartmann und Völler.

Hartmann: „Also, liebe Zuschauer, ich denke Sie waren von Anfang bei dieser auch verbalen Auseinandersetzung ohne Ball mit dabei und haben das mitbekommen... Hier in Reykjavik haben schon russische Staatsoberhäupter und amerikanische Präsidenten Friedensgespräche geführt. Ich will jetzt nicht den Friedensnobelpreis gewinnen...Ist diese Auseinandersetzung, die jetzt zustande gekommen ist, auch ein Zeichen dafür, dass du einfach auch richtig sauer warst? Auch sauer auf die Leistung dieser Mannschaft?"

Völler: „Ja, natürlich, vielleicht habe ich jetzt mit meinen Worten auch etwas überzogen. Der Günter hat ja ganz Recht, dass er das eine oder andere gesagt hat. Aber trotzdem bin ich der Meinung, gewisse Dinge, die gehören sich einfach nicht. Ich möchte das noch mal wiederholen, ich bin sonst nicht so wie der Erich Ribbeck oder der Berti Vogts, die dann immer jahrelang in ihrem Stuhl festgeklebt haben, egal was die Journalisten geschrieben oder was ihr im Fernsehen gesagt habt. "

Völler: Das ist mir das Ding nicht wert. Ich versuche so weit und bestmöglich hier mein Ding zu machen, dass wir erfolgreichen und schönen Fußball spielen. Immer gelingt uns das nicht. Und manchmal, wie heute, sieht’s natürlich auch ein bisschen schlechter aus. Nur, eins müssen wir uns merken, und auch was der Günter gesagt hat: Wir haben zwar früher mal ein schlechtes Spiel gemacht, danach aber zehn überragende. Diese zehn überragenden Spiele hätte ich gern mal gesehen. Da muss man auch lange zurückblättern, das muss noch vorm Zweiten Weltkrieg gewesen sein... Ich bin natürlich schon sauer auf meine Mannschaft. Aber dann muss ich den Herrn Delling hören...So extrem negativ zu sein, das kann ich nicht akzeptieren....Ich weiß, man kriegt jetzt wieder auf die Nuss. Aber das kann ich ab. Ich brauche nicht immer nur, dass alle „Rudi, Rudi“ schreien, du bist der Größte und der Schönste. Will ich gar nicht. Ich will nur, dass ordentlich berichtet wird!“

Hartmann: „Wenn die Mannschaft so viel Elan und so viel Feuer hätte wie ihr Teamchef, wäre er wahrscheinlich weiter. Und wir müssten nicht noch zwei Heimspiele zittern. Rudi, ich danke dir.“

Völler: „Danke.“









Me on 06.24.04 @ 07:37 PM MEZ [link]


Monday, June 21st

Kommentar der FAZ zum Formel 1 Rennen in Indianapolis


Formel 1 - Indianapolis
Schwerer Crash: Ralf Schumacher kommt mit Rückenprellung davon
Von Anno Hecker, Indianapolis




21. Juni 2004 Alle fahren Autorennen, und am Ende gewinnt immer der Schumacher. Langsam scheint diese Formel Allgemeingültigkeit zu bekommen. Michael Schumacher siegte am Sonntag in Indianapolis bereits im achten von neun Saisonrennen in der Formel 1. Den spannenden und von schweren Unfällen überschatteten Großen Preis der Vereinigten Staaten gewann der Rheinländer knapp vor seinem Teamkollegen im Ferrari, Rubens Barrichello, und dem Japaner Takuma Sato im BAR.

Ralf Schumacher erlitt bei einem Crash schwere Prellungen am Rücken. Der Mönchengladbacher Nick Heidfeld (Jordan) mußte das Rennen wegen einer Panne aufgeben. Von zwanzig gestarteten Boliden erreichten nur acht das Ziel. In der Fahrerwertung führt Michael Schumacher nun mit 80 Punkten vor Barrichello (62) und dem BAR-Fahrer Jenson Button (44).

Hinterbänkler verloren Form und Fassung

Das hat man selten gesehen. Sekunden vor dem Start in die Einführungsrunde sprang Juan Pablo Montoya aus seinem Auto und rannte in die Box, um den Ersatzwagen zu nehmen. Der BMW-Williams wollte nicht so lossprinten, wie die Kollegen ein paar Minuten später, beim richtigen Start: Barrichello beschleunigte von der Pole-Position so gekonnt, daß Schumacher keine Chancen hatte, den Kollegen zu überholen. Statt dessen sicherte sich der Weltmeister mit einem vorbeugenden Schlenker nach links Rang zwei vor dem aufdringlichen Sato. Der verlor nicht nur das Sprintduell, sondern auch seinen dritten Rang an den besten Sprinter dieser Szene. Von außen schoß Fernando Alonso im Renault am Japaner vorbei auf Position drei. Beim anschließenden Gedränge in der ersten Kurve, das Feld stauchte sich beim Bremsen von Tempo 280 auf 115, verloren vier Hinterbänkler soviel Form und Fassung, daß die Rennleitung das Sicherheitsfahrzeug hinausschickte, um den Trümmersammlern Platz zu lassen.

Warten auf den nächsten Sprint. Vier Runden bereiteten sich die Piloten in aller Ruhe auf den fliegenden Start hinter dem Pace-Car vor. Als es von der Bildfläche verschwand, attackierte Schumacher. Er setzte sich auf der Zielgerade neben Barrichello, zog um eine halbe Länge am Brasilianer vorbei und gewann das nervige Spiel: Wer bremst zuerst? - Barrichello. Es war der vorerst letzte erfreuliche Moment für den großen Schumacher.

Es dauerte eine Ewigkeit, bis die Helfer eintrafen

Wenige Runden später, nach einem glimpflichen Crash von Alonso, mußte das Rennen wieder unterbrochen werden. Denn in der zehnten Runde hatte Schumachers jüngerer Bruder Ralf bei der Einfahrt in die überhöhte Kurve des Speedway-Ovals die Kontrolle über seinen BMW-Williams verloren. An dieser Stelle sind die Autos etwa 280 Kilometer pro Stunde schnell. Der Renner drehte sich und krachte rückwärts in die Betonmauer. Etwa hundert Meter weiter blieb das Wrack liegen. Schumacher wollte aussteigen, konnte aber nicht.

Es dauerte für Formel-1-Verhältnisse eine Ewigkeit, bis die ersten Helfer am Unfallort eintrafen: drei Minuten. Weitere sieben vergingen, bis der Rheinländer auf einer Trage in einen Krankenwagen gebracht und ins Streckenhospital gefahren werden konnte. Gleichzeitig umkreiste der Ferrari-Schumacher seinen verunglückten Bruder, ohne eingreifen zu können. Die ärztlichen Untersuchungen ergaben, daß der BMW-Schumacher mit Prellungen am Rücken davon kam. "Ich war geschockt, als ich das sah. Ralf war lange im Auto. Die haben mir zwar über Funk gesagt, er sei ok, aber aus der Vergangenheit wissen wir ja schon, daß das nicht immer stimmen muß", sagte Bruder Michael hinterher.

Die Ursache für den Crash liegt nach Angaben von BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen nicht in einem Fahrfehler Ralf Schumachers. Vielmehr habe ein Schaden am linken Hinterreifen dazu geführt, daß der 28jährige die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Wodurch der Reifenschaden entstanden ist, konnte allerdings noch nicht geklärt werden.

Barrichello bremst mit links

Wie es Usus ist, nutzen die Teams die Unterbrechungen des Rennens für taktische Schachzüge. Ferrari holte beide Autos zum ersten Boxenstopp herein. Deshalb fiel Barrichello zwischenzeitlich auf Rang sechs noch hinter Sato, Button, Montoya und Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) zurück. Wird es doch nichts mehr mit dem ersten Sieg in dieser Saison? Barrichello erfüllte diesmal seine Ankündigung. Vom ersten Training an lag der Brasilianer vor Schumacher. "Seit Saisonbeginn bremse ich jetzt auch ein bißchen mehr mit dem linken Fuß, obwohl ich eigentlich ein Rechts-Bremser bin. Ich denke ich habe mich verbessert." Die Annäherung deutete sich schon in Kanada an, wo Barrichello wegen eines schweren Fehlers beim Qualifikationstraining hinter Schumacher zurückfiel. Am Samstag dann leistete sich der Weltmeister im kurvigen Mittelteil des Formel-1-Kurses von Indianapolis kleine Fehler mit großer Wirkung. Barrichello gewann im neunten Versuch dieser Saison erstmals ein Trainingsduell gegen Schumacher: 1:8. Barrichello vorne, Schumacher dahinter, diese Konstellation war Ferraris Technischem Direktor Ross Brawn eine Sonderbemerkung wert: "Sie können frei fahren, die Strategie wird offen sein zwischen beiden Piloten."

So war es im Rennen. Aber diesmal bremsten die anderen Barrichello. Hinter Räikkönen verlor er in den ersten Runden nach der Unfallunterbrechung (19.) den Kontakt zur Spitze. 13,2 Sekunden betrug sein Rückstand, als er wieder freie Bahn hatte, als nach Sato, Button (Ausfall wegen technischem Defekt) und Räikkönen auch der letzte zwischen ihm und Schumacher - Montoya im Ersatzwagen - die Piste zum ersten Boxenstopp verlassen hatte.

Schwarze Flagge für Montoya

Zur Hälfte des Grand Prix sah es nach einem neuen Rennen zwischen Ferrari und Ferrari aus. Wie acht Tage zuvor in Kanada. Als Schumacher nach seinem zweiten Boxenstop (42.) mit etwa 90 Kilogramm Benzin beladen nur schleppend über die Runden kam, gab Barrichello Gas. Eineinhalb bis zwei Sekunden betrug der Unterschied. Die unsichtbare Annäherung bestätigte die Kritiker der Formel-1-Strategie-Spiele. Spannung muß man greifen und genießen dürfen, nicht ausrechnen müssen. Als offenbar wurde, wie eng es zuging, schien der Spaß vorbei. Barrichello schoß in der 50. Runde nach seinem Boxenstopp vielleicht zwanzig Meter hinter dem vorbeisausenden Schumacher auf die Piste zurück. Feierabend? Nicht doch.

Barrichello versuchte auf seinen frischen Reifen, den Chefpiloten endlich einmal abzulösen. Wie in Kanada jagte er Schumacher. Ausgerechnet im kurvigen Teil der Strecke suchte der Brasilianer, bekannt als Meister der Überholkunst, jede Lücke, die Schumacher bot, zu nutzen. Engagiert - aber vergeblich. Zweitbester zu sein war ihm kein großer Trost. Das ist aber immer noch besser, als nach 58 Runden harter Arbeit aus dem Rennen genommen zu werden. Montoya hätte früher ins Ersatzfahrzeug wechseln müssen. Wenigstens fünfzehn Sekunden vor der Abfahrt. Man zeigte ihm die schwarze Flagge: Ende.


Me on 06.21.04 @ 11:02 AM MEZ [link]


Friday, June 18th

Gentechnikgesetz


Yahoo Artikel

Gentechnikgesetz im Bundestag beschlossen

Berlin (dpa) - Verbraucher und traditionelle Landwirtschaft sollen vor unkalkulierbaren gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken einer unkontrollierten Gentechnik geschützt werden. Das sieht das Gentechnikgesetz vor, das Rot-Grün am Freitag im Bundestag gegen die Opposition durchsetzte.
Damit fiel zwar der Startschuss für eine künftig allgemein mögliche Produktion genveränderter Lebensmittel. Verbunden ist sie aber mit hohen Anbau-, Haftungs- und Informations- Auflagen für Gentechnik-Erzeuger wie Saatguthersteller und Bauern. Nach letzten Änderungen am Gesetz könnte es am 9. Juli vom Bundesrat nur noch mit einer Zweidrittel-Mehrheit gekippt werden, wovon Experten der Koalition allerdings nicht ausgingen.
Über ein Bundesregister sollen die Anbaustandorte von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) einsehbar sein. Gentechnikfrei produzierende Landwirte können so feststellen, von wo Pollenflug und damit Ernteschäden drohen. In diesem Fall müssen die Geschädigten nicht nachweisen, wer ihnen die Ernte verhagelt hat. Vielmehr werden die Behörden in solchen Fällen gesamtschuldnerisch alle Gentechnik produzierenden Anlieger zur Kasse bitten.
Der Umweltverband Greenpeace jubelte: «Transparenz vom Acker bis zum Supermarktregal. Das ist ein wichtiger Sieg für den Schutz der Verbraucher, der Umwelt und der Bauern, die ohne Gentechnik produzieren wollen.» Der Deutsche Bauernverband kritisierte die Haftungsregeln und den Verzicht auf einen von den Saatgutherstellern mitzufinanzierenden Haftungsfonds. «Der DBV muss deshalb jedem Landwirt vom Anbau mit gentechnisch veränderten Pflanzen abraten», erklärte der Spitzenverband. Deutschlands größter Saatguthersteller, die KWS Saat AG, kritisierte, das Land gebe eine Schlüsseltechnologie aus den Händen.

Die Vorsitzende des Verbraucherausschusses des Bundestages, Herta Däubler-Gmelin (SPD), sagte, zwar wolle man wie von der EU vorgesehen den Anbau genveränderter Pflanzen möglich machen. «Wir wollen aber gerade im Interesse der Landwirte und Verbraucher nicht, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel schleichend und unkontrolliert in unsere Ladentheken kommen.» Agrarministerin Renate Künast (Grüne) erklärte: «Damit ist Deutschland eines der ersten EU-Länder, das einen gesetzlichen Rahmen für den Schutz des gentechnikfreien Anbaus schafft.»

Wie der Bauernverband erklärten auch CDU/CSU und FDP, das Gesetz sei wenig geeignet, die Koexistenz von künftigen Gentechnik-Erzeugern und herkömmlich produzierenden Landwirten zu sichern. «Der Gesetzentwurf bedient ausschließlich die Interessen der Gentechnikgegner», erklärte die FDP.


Me on 06.18.04 @ 04:48 PM MEZ [link]


Wednesday, June 16th

Heisemeldung "Kanadischer Spammer gibt auf"


Kanadischer Spammer gibt auf
Der Spammer Eric Head gibt auf, berichtet die kanadische Tageszeitung The Globe and Mail. Head wurde vom Anti-Spam-Bündnis, das unter anderem Yahoo, AOL und Microsoft schlossen, wegen des Versands mehrerer Millionen Spam-E-Mails über offene Proxy-Server an Kunden der Unternehmen verklagt.

Nun hat Head, den die Zeitung als "Canada's spam king" bezeichnet, zugesagt, keine unerwünschten Werbe-Mails mehr zu verschicken. Außerdem will er dabei helfen, Kinder über die Gefahren des Internet aufzuklären. Die außergerichtliche Einigung mit Yahoo beinhaltet zudem eine Zahlung in sechsstelliger Höhe -- über den genauen Betrag vereinbarten die Parteien Stillschweigen. In einer Erklärung drückte der Spammer sein "tiefes Bedauern" aus für "jedwede Unannehmlichkeit", die er irgendjemandem zugefügt habe.

Nach Angaben der Zeitung wurde die Einigung bereits vor mehreren Wochen erzielt und am vergangenen Donnerstag vom Gericht abgesegnet. (jk/c't)


Dazu folgender Kommentar

Kommentar auf heise.de

15. Juni 2004 19:00
..."tiefes Bedauern"...
Karl Masutra



Bei so einer Aussage weiss doch jeder, du, ich, der Richter, die
Presse, der Angeklagte, der Kläger und die übrige Welt auch, dass das
einfach nur eine notwendige Floskel fürs Protokoll ist und die
Wirklichkeit ganz anders aussieht!

In Wirklichkeit denkt sich Head: "Verkackte Scheisse, die haben mich
erwischt. Jetzt bin ich am Arsch. Mörderkohle muss ich bestimmt an
die Pissnelken zahlen! Hoffentlich hab ich wenigstens noch mehr
Schaden angerichtet, als mich das Verfahren kostet! Schweinepriester!
Und dem fetten Richter da würde ich auch gern mal eine auf's Maul
wemsen!"

In Wirklichkeit sagt Head zu seinem Anwalt: "Komme ich aus der
Scheisse nicht irgendwie raus? Soviel Spass ich auch dabei hatte, den
Pennern mal zu zeigen, wer der Spamking ist, aber die Strafe ist
jetzt doch etwas heftig. Was können wir denen sagen, dass die
möglichst schnell die Schnauze halten und mich frei lassen? Gibts da
nicht irgendwelche Paragraphen? Können wir nicht irgendwie
Kinderliebe oder Herzschmerz mit ins Spiel bringen?"

Anwalt zu Head: "Natürlich sind das Penner, aber du hast nunmal auf
gewisse Art und Weise Leute geschädigt und jetzt bekommst du sicher
eine Strafe dafür. Da kann ich wohl nicht viel rausreissen... Der
Richter ist John Wayne, er ist das Gesetz!"

Head zum Anwalt: "Dreck. Wenn ich auch nur eins von den
Bonzenschweinen irgendwann mal Nachts treffe... Und was sag ich den
Ärschen jetzt? Das es mir Leid tut oder wie? haha"
Anwalt zu Head: "Sag einfach, du würdest es zu tiefst bedauern und
würdest jedwege Unanehmlichkeit bereuhen. Sowas will Justizia
hören... find ich ja auch lächerlich, aber sags einfach. Da klingt
nach 'ja, ich mag euch und euer System' und 'ja, Herr, ich habe
gesündigt' - das schlägt bei denen ein wie ne Bombe, wie deine Mails
damals in den Postfächern!"

[Beide lachen]

Anwalt: "Wir schaukeln das schon! Hauptsache deine Show stimmt!"
Head: "Kein Ding! Aber mich nicht anlächeln im Gerichtssaal, sonst
kann ich nicht ernst bleiben!"

[Beide lachen]


...

Warum muss der Öffentlichkeit immer so eine scheiss heile, gerechte
Welt und Untergebung des (Übel)Täters vorgespielt werden? Lässt sich
irgendjemand davon überzeugen und denkt sich "Oh, der arme Kerl...
wie sehr er es jetzt doch bereuht"!?
Alles nur Floskeln für die Medien. Realität und Wirklichkeit - zwei
verschiedene Dinge.




Me on 06.16.04 @ 10:55 AM MEZ [link]


Tuesday, June 15th

Blondinenwitz


Unterhalten sich drei Blondinen.
"Mein Freund hat mir ein Buch geschenkt, dabei kann ich doch gar nicht lesen."
"Hm, mein Freund hat mir einen Stift geschenkt, dabei kann ich doch gar nicht schreiben."
Meint die dritte: "Mein Freund hat mir einen Deo-Roller geschenkt, dabei habe ich doch gar keinen Motorrad-Führerschein."
hehe
Me on 06.15.04 @ 05:24 PM MEZ [link]


Monday, June 14th

Aus der FAZ zum Thema Sabine Christiansen's Talk Show


Walter van Rossum über Sabine Christiansen's Talk Show

Fernsehen
Widerspruch ist zwecklos
Von Walter van Rossum



14. Juni 2004 Sonntags um 21.45 Uhr beginnen die Geier der Apokalypse ihren Flug. Dann stellt Sabine Christiansen unerbittlich Fragen, die in das Dunkel unserer Zukunft weisen: "Deutschland bankrott? Euro in Gefahr?" Eine Woche zuvor: "Ist der Terrorismus noch aufzuhalten?" Und ein andermal: "Später in Rente! Rettet das Deutschland?" Leitmotivisch geht es darum, Deutschland erst in Gefahr zu wiegen, um es anschließend zu retten.
Jeden Sonntag wieder tritt eine neue repräsentative Auswahl des Juste-milieu an, jener politischen Richtung, die im Gefolge der Julirevolution entstand und nicht auf verbindlichen Prinzipien beruht, sondern von Fall zu Fall entscheidet, wo die wandernden Normen der Mitte liegen. Das Juste-milieu produziert pragmatischen Realismus, und bei Sabine Christiansen kann man ihm dabei zusehen. Hier wird verhandelt, was wir von der Realität sehen, in welchem Spielraum wir Probleme wahrnehmen und welche Maßnahmen wir uns von dieser so präparierten Realität aufgeben lassen.
Sanierungsfall Deutschland
Es tritt an: die Chefetage aus Politik, Wirtschaft, Lobby und Beratern. Die Deutschland-Rettungs-AG besteht aus einer kostbaren Mischung aus Multimillionären und mit abstrusen Sondervergütungen gemästeten Spitzenbeamten, die jeden Sonntag verkünden, daß Deutschland ein Sanierungsfall ist: "Wie krank ist Deutschland"(Juli 2001); "Wirtschaftsflaute, Streik - Bleibt Deutschland Schlußlicht?“ (Mai 2002); “Rauchen fürs Vaterland - Eichel am Ende?“ (Mai 2003); “Kassen leer, Nerven blank - Regierung ratlos“ (Mai 2004). Es geht schon nicht mehr um Reformen, sondern um Systemüberwindung. Stellvertretend formulierte das Ole von Beust: “Ich glaube, wenn wir im Moment die Chance nicht nutzen, zu sagen, es geht nicht mehr um Bausteine im System, es geht um einen notwendigen Systemwechsel in vielen Bereichen, vertun wir eine Chance.“

Sabine Christiansen bietet der großen Koalition der Systemüberwinder allwöchentlich die Chance, dem Publikum zu verkünden, daß die heilige Utopie des Kapitalismus erst mal ans Ende gekommen ist. Es sieht nicht so aus, als ob es so weiterginge, wie bisher versprochen: daß wir immer weniger arbeiten müssen und dabei immer mehr verdienen. Im Gegenteil: Die Wirtschaft muß zwar wachsen, aber dafür muß der “kleine Mann“ mehr arbeiten, weniger verdienen und seine selbstverschuldete Arbeitslosigkeit mit Sozialhilfe bezahlen. Dabei ist unsicher, ob er Arbeit findet und ob es “der“ Wirtschaft beliebt, einen 50jährigen noch zu beschäftigen. Trotzdem wird das Rentenalter raufgesetzt, und man sollte sich drauf einstellen, sich um drei Minijobs gleichzeitig zu prügeln.

Dieses Deutschland-Rescue-Team scheut keine Mühe, seine unfrohe Botschaft zu verkünden, und Sabine Christiansen gibt ihr Bestes, daß die Herrschaften dabei nicht gestört werden. So wird man in dieser Runde niemals hören, daß in den letzten zehn Jahren die Netto-Realeinkommen um mehr als vier Prozent gesunken sind, während die Wirtschaft um 15 Prozent gewachsen ist - mit den bekannten Ergebnissen. Bei Sabine Christiansen wird nicht diskutiert: Die Chefetage dekretiert ihre Zehnjahrespläne. Da es nichts zu diskutieren gibt, versucht man, uns mit der Androhung des Untergangs zu unterhalten. Hin und wieder wird nach Schuldigen gefahndet: “Die Stunde der Wahrheit: Wieviel soziale Gerechtigkeit können wir uns noch leisten?“ oder: “Gewerkschaften, Beamte, Politiker - Wer blockiert das Land?“ Alle Antworten stehen schon vor Sendebeginn fest. Jeder dieser Katastrophentalks ist austauschbar. Kein menschliches Gehirn kann sich an etwas anderes erinnern als ein irres Lamento über eine verschnarchte Gesellschaft, die die Wirtschaft am Wachstum hindert: “Läßt die Regierung die deutsche Wirtschaft im Stich?“

Sabine Christiansen funktioniert als eine Tonspur in der Endlosschleife mit den stets gleichen Figuren, die bloß unterschiedliche Namen tragen. Transkribierte man die Palavermasse - 98 Prozent des Wortumsatzes ließe sich keiner Person oder einem eigenen Programm zuordnen. Heinrich von Pierer, Friedrich Merz, Wolfgang Clement mögen sich genetisch unterscheiden, rhetorisch tun sie es nicht. Der vordringliche Sanierungsfall im angeblichen Sanierungsgebiet Deutschland ist die intellektuelle Verfassung der Öffentlichkeit (oder ihres medialen Simulakrums) selbst. Das Zentralkomitee der Sabine-Christiansen-Demokratie wird irgendwann an den Folgen jahrelangen Inzests eingehen.

Friedrich Merz formulierte in der 250. Sendung am 29. Juni 2003 eine treffende Einsicht: “Ich finde, wir sollten Ihnen erst mal gratulieren zu dieser Sendung. Diese Sendung bestimmt die politische Agenda in Deutschland mittlerweile mehr als der deutsche Bundestag. Das betrübt mich, aber das ist ein großer Erfolg.“ Nun werden sich ältere Jahrgänge vielleicht nicht nur an den Bundestag erinnern, sondern auch daran, daß zur Demokratie auch unterschiedliche Programme gehören. In harmloser Pauschalisierung läßt sich sagen: Es gibt nicht nur keine politischen Programme (außer “Wirtschaftswachstum“), es gibt auch keine Unterschiede in den Als-ob-Programmen. Politik beschränkt sich darauf, dem Wähler angebliche Zwänge zu verkaufen.

Sabine Christiansen als beflissene Chefsekretärin des Juste-milieu sorgt dafür, daß das so wenig wie möglich auffällt: Sie simuliert streitbare Demokratie. So wurde im vergangenen Jahr ein “Duell der Zuchtmeister“ Merkel versus Müntefering inszeniert. Mit aller Macht spielte die Moderatorin auf Differenz. Doch man erlebte nichts als einen erbärmlichen Familienkrach auf offener Straße. “Machen Sie damit, was Sie wollen“, entließ Christiansen ihr Publikum.

Im vergangenen Jahr, auf dem Höhepunkt der Systemüberwindungswut, die sich jetzt erst mal wegen der vielen Wahlen beruhigt hat, hat sie es geschafft, zu dem verwegensten Geniestreich politischer Vision, zur sogenannten vorgezogenen Steuerreform, ein halbes Dutzend Sendungen zu moderieren. Es ging hoch her. Im Eifer des Gefechtes konnte einem glatt entgehen, daß ja niemand dagegen war, nicht mal in Details der Finanzierung gab es nennenswerte Differenzen. Man muß schon den Hut vor der Leistung der Moderatorin ziehen, der es gelungen ist, so zu tun, als ginge es hier, erstens, um eine wegweisende Entscheidung, die, zweitens, heftig umstritten sei. Im Sperrfeuer der großen Brandreden hätte man gerne mal erfahren, welchen Beitrag eigentlich die vorgezogene Steuerreform zur Rettung Deutschlands liefert. Natürlich sollte es mal wieder irgendwie darum gehen, die total lahme Konjunktur anzuheizen oder, wie es in der unerbittlichen Rhetorik unserer Experten heißt: den Motor des Aufschwungs anzuwerfen. Bekanntlich wurde daraus nichts: “Advent, Advent - die Kasse klemmt!“ beendete Sabine Christiansen alle Hoffnungen, die allerdings nur in ihrer Sendung begründungsfrei keimen durften.

Andererseits wird über sehr viel folgenreichere fiskalische Maßnahmen kein Wort verloren: So hat die beiläufige Senkung der Körperschaftssteuern von 2001 bis 2003 zu Einnahmeausfällen von über 50 Milliarden Euro geführt. Manchmal ist es viel aufschlußreicher zu sehen, worüber bei Sabine Christiansen nicht geredet wird. Während vieles vor dem Publikum verborgen wird, wird manches auf unnachahmliche Weise zelebriert. Fast jede Sendung ist ein orgelumtostes Hochamt für den Gott des Wachstums. Es ist nämlich so: Geht es “der“ Wirtschaft gut, dann geht es “uns“ gut. Nur leider geht es der Wirtschaft nicht gut. Und daran ist der Rest der Gesellschaft schuld. Es gibt nur eine Rettung: Wachstum, Wirtschaftswachstum, für das die Arbeitenden wie die Arbeitslosen etwas weniger bekommen, aber mehr tun müssen. Gerne wüßte man Genaueres.

Der französische Philosoph Maurice Merleau-Ponty bemerkte einmal: “Die interpretierte Religion ist die abgeschaffte Religion.“ Das scheint Christiansen bei ihren Göttern auch zu fürchten. Natürlich kann sie nichts dafür, daß sich die parlamentarische Vernunft darin erschöpft, als Grubenpferde “der“ Wirtschaft zu schuften. Aber sie müßte nur ein einziges Mal danach fragen, wie hohes kontinuierliches Wirtschaftswachstum zustande kommen soll ohne weiteren Verlust an Arbeitsplätzen und wie dieses Wirtschaftswachstum dann wieder einen einzigen neuen Arbeitsplatz schaffen wird? Dann allerdings drohte der Systemüberwindung bald eine neue Fragerichtung: Können wir uns diese Wirtschaft noch leisten? Doch wer 30000 Euro - wie das “Managermagazin“ schätzt - pro Sendung erhält, muß sich natürlich nicht den Kopf über anderer Leute Arbeitsplätze zerbrechen. Andererseits sollte man von einer “Journalistin“ im öffentlich-rechtlichen Fernsehen schon erwarten dürfen, daß sienicht nur als Durchlauferhitzer für Propagandarhetorik dient.

Das Weltbild, das bei Sabine Christiansen zusammengeplappert wird, ist nicht neu und keineswegs exklusiv. Es ist nicht einmal besonders “deutsch“. Doch im Sende gebiet der deutschen Kampfzone dürfte es keine politische Talkshow geben, die auf ähnliche Weise die Wünsche der Chefetage ans Volk durchreicht - und dabei eine unschlagbare journalistische Unbedarftheit an den Tag legt.

Bei Sabine Christiansen staut sich der dräuende Fluß der Zeit zu einem schier uferlosen Teich. Alle Aktualität gerinnt zu kleinen Ewigkeiten. Jedes dieser hochartifiziellen Gespräche über angeblich hochbrisante Aktualitäten hätte (wie die vertauschte Neujahrsansprache von Helmut Kohl) auch ein Jahr früher oder später stattfinden können. Allenfalls beiläufige Requisiten der Zeitgeschichte müßten angepaßt werden. Sabine Christiansen arbeitet Themen und Probleme in universelle Erzählstrukturen um - in Sagen, Legenden, Komödien, Tragödien, in Heldenepen und immer in ihr eigenes Märchen von dem armen Mädchen, die zur Chefsekretärin des Juste-milieu wurde, weil sie furchtlos eklige Politiker zu küssen wagte.

Walter van Rossum ist Autor des Buches “Meine Sonntage mit 'Sabine Christiansen“, erschienen bei KiWi. Thema bei “Sabine Christiansen“ am 13. Juni: „Super-Wahltag - Super-Denkzettel für die Politik?“

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13.06.2004


Me on 06.14.04 @ 10:39 AM MEZ [link]


Friday, June 11th

Vice Versa von Christian Morgenstern


Ein Hase sitzt auf einer Wiese,
des Glaubens, niemand sähe diese.

Doch, im Besitze eines Zeißes,
betrachtet voll gehaltnen Fleißes

vom vis-a-vis gelegnen Berg
ein Mensch den kleinen Löffelzwerg

Ihn aber blickt hinwiederum
ein Gott von fern an, mild und stumm
Me on 06.11.04 @ 12:44 PM MEZ [link]


Tuesday, June 8th

Frauen und Sex


Nicht jede Frau die beim Sex den Kopf benutzt, denkt auch!

cool eh?
Me on 06.08.04 @ 04:41 PM MEZ [link]


Saturday, June 5th

Wie wird eine Frau zur echten Frau?


21 Schritte, um zur Frau zu werden

1. Sei gereizt

2. Wenn dich jemand fragt: 'Ist was?', antworte: 'Nein!', und sei beleidigt, wenn man dir glaubt.

3. Verguck' dich in jemanden, der aus sich 'rausgeht und Party macht, verabrede dich öfter mit ihm und verlange dann, dass er sein Verhalten grundlegend ändert.

4. Du sollst immer eine Stunde länger als angekündigt benötigen, um dich für den Abend zurechtzumachen.

5. Verstecke sehr wichtige Ereignisse in besonders harmlosen/nichtssagenden Ankündigungen, so dass du sauer sein kannst, wenn dein Freund aufgrund anderweitiger Pläne keine Zeit hat. Zum Beispiel sagst du: 'Es ist nicht so wichtig, aber ich habe mich gefragt, ob du dieses Wochenende eventuell mit mir meine Eltern besuchen willst, wenn du nicht zu schwer beschäftigt bist ...', wenn du meinst: 'Wenn es überhaupt etwas Wichtiges an diesem Wochenende geben könnte, ist das unser gemeinsamer Besuch bei meinen Eltern!'

6. Weine.

7. Wenn du schlafen willst, liegt das an deinem nahezu übermenschlichen Arbeitspensum. Wenn er schlafen will, ist er faul.

8. Egal was, er kann es nicht so gut wie einer deiner Ex-Freunde.

9. Wenn er sich um dich kümmert, klammert und nervt er.

10. Wenn er dir Raum gibt, ignoriert er dich.

11. Beschwer' dich.

12. Hasse jede Kneipe, die er mag.

13. Fordere Gleichberechtigung und -behandlung in allen Bereichen, mit Ausnahme von Schlägen und dem Zahlen der Rechnungen für das Essen / die Klamotten / das Bier / Kino / Flugzeugtickets, etc. Das sind alles Liebesbeweise.

14. Menstruiere nach Belieben. Sollte er deinen Zyklus kennen, sag' ihm, du bist wegen dem ganzen Stress in deinem Leben aus dem Takt gekommen. Siehe auch Pkt. 7.

15. Erinnere dich daran, dass JEDE Frau, die deinen Freund so intensiv anguckt, wie die Schlampe da drüben, eigentlich nur eine Hure sein kann und verbreite diese Neuigkeit so schnell es geht im Freundeskreis.

16. Mach' ihm das Leben schwer und ein schlechtes Gewissen, sobald er irgendwelchen anderen Vergnügungen als deinen nachgeht.

17. Brich ohne ersichtlichen Grund in Tränen aus und benutze dann Pkt. 2

18. Frag' nach Hilfe und schnapp' ein, wenn du sie bekommst.

19. Sieh zu, dass du im Freundeskreis deines Freundes unterkommst, mach' dann Schluss und sei den ganzen nächsten Monat bei jedem Treffen.

20. Sieh' so aus wie Claudia Schiffer und Co.

21. Sei neidisch auf alle, die so aussehen wie Claudia Schiffer und Co.


Me on 06.05.04 @ 06:54 PM MEZ [link]


Friday, June 4th

Gespräch zwischen Condolezza Rice und George W. Bush


Oval Office, the white house, washington USA.

Condoleezza Rice and George W. Bush are just coming in.

George: Condi! Nice to see you. What´s happening?
Condi: Sir, I have the report here about the new leader of China.
George: Great. Lay it on me.
Condi: Hu is the leader of China.
George: That´s what I want to know.
Condi: That´s what I´m telling you.
George: That´s what I´m asking you. Who´s the leader of China?
Condi: Yes.
George: I mean the fellows name.
Condi: Hu.
George: The guy in China.
Condi: Hu.
George: The new leader of china.
Condi: Hu.
George: The Chinaman.
Condi: Hu is leading China.
George: Now whaddya´ asking me for?
Condi: I´m telling you Hu is leading China.
George: Well, I´m asking you. Who is leading China?
Condi: That´s the man´s name.
George: That´s who´s name?
Condi: yes.
George: Will you or will you not tell me the name of the new leader of China?
Condi: Yes, sir.
George: Yassir? Yassir Arafat is in China? I thought he was in the Middle East.
Condi: That´s correct.
George: Then who is in China?
Condi: Yes, sir.
George: Yassir is in China?
Condi: No, sir.
George. Then who is?
Condi: Yes, sir.
George: Yassir?
Condi: No, sir.
George: Look, Condi. I need to know the name of the leader of China. Get me the Secritary General of the U.N. on the phone.
Condi: Kofi?
George: No, thanks.
Condi: You want Kofi?
George: No.
Condi: You don´t want Kofi?
George: No. But now that you mention it, i could use a glass of milk. And then give me the U.N.
Condi: Yes, sir.
George: Not Yassir, the guy at the U.N.
Condi: Kofi?
George: Milk! Will you please make the call?
Condi: And call who?
George: Who is the guy at the U.N.?
Condi: Hu is the guy in China.
George: Will you stay out of China?!
Condi: Yes, sir.
George: And stay out of the Middle East! Just get me the guy at the U.N.
Condi: Kofi?
George: All right! With cream and two sugars. Now get on the phone. (Condi picks up the phone)
Condi: Rice, here.
George: Rice? Good Idea. And a couple of egg rolls, too. Maybe we should send some to the guy in China. And the Middle East. Can you get Chinese food in the Middle East?

Me on 06.04.04 @ 04:15 PM MEZ [link]


Thursday, June 3rd

Eintrag aus Pschyrembel Klinisches Wörterbuch zu petrophaga lorioti


Steinlaus

Stein|laus: syn. Petrophaga lorioti; zur Familie der Lapivora gehörende einheimische Nagetiergattung (Klassifizierung umstritten) mit zahlreichen Species. Seit dem ersten Auftreten (1983; 255. Auflage dieses Werkes) u. den Anfängen der Petrophagologie wird die St. nun vorwiegend dem großstadtarchitektonischen Biotop* zugeordnet u. das med. Interesse beschränkt sich auf die Nieren-St. (Petrophaga nephrotica), Blasen-St. (Petrophaga vesicae), Gallen-St. (Petrophaga cholerica). Das Ausbleiben von Beobachtungen nach 1989 (256. Auflage dieses Werkes) scheint einerseits die Theorie zu bestätigen, nach der die St. den Fall der Berliner Mauer nicht nur ausgelöst [113], sondern dadurch auch zugleich zur Vernichtung ihrer Existenzgrundlage beigetragen habe. Da jedoch gerade gefährdete u. umstrittene Existenzen wie die der St. erfahrungsgemäß eine bes. starke Überlebenskraft i. R. der natürl. Auslese beweisen, war die Folgerung, die St. sei dem Artensterben zum Opfer gefallen u. ihre Stelle im Alphabet dieses Werkes werde vakant bleiben, von Anfang an von zweifelhafter Schlüssigkeit.


Tatsächlich ist eine Species der St., unter Aussparung der Großbaustelle Berlin, 1996 in einer bayerischen Klinik aufgetreten u. als Petrophaga hospitalis Cranacensis beschrieben [114] - allerdings nicht, wie der Name vermuten ließe, in der Inneren Abteilung, sondern, umweltfreundlich domestiziert, i. R. von Bauarbeitern.

Steinlaus bei der Arbeit

Steinlaus: die Schuttzerkleinerungsmaschine, in der die gebändigten Steinlauskolonien leben und ihre Tätigkeit verrichten
Me on 06.03.04 @ 10:38 PM MEZ [link]


Wednesday, June 2nd

Uncle Sam schreibt einen Brief

music: Take the long way home....

Uncle Sam schreibt einen Brief...
Me on 06.02.04 @ 12:37 PM MEZ [link]


Tuesday, June 1st

How to write Fantasy Teil 1


Also: Wie schreibe ich richtige Fantasy? Hier eine Anleitung von David Eddings.

Wir haben mit viel Mühe eine Liste verschiedener Bestandteile zusammengestellt, die bei guter Fantasy nicht fehlen sollten. Die erste Entscheidung, die ein ehrgeiziger Fantasy-Autor treffen muß, ist theologischer Art. König Artus und Karl der Große waren Christen, Siegfried und Sigurd der Völsung Heiden. Ich persönlich finde, daß Heiden bessere Stories schreiben. Wenn ein Autor Spaß hat, zeigt es sich in seinem Werk und Heiden haben nun mal mehr Spaß als Christen. Wir sollten Horaz gleich vergessen, ehe wir uns an die Arbeit machen. Wir schreiben aus Freude am Schreiben, nicht, um den Moralapostel zu spielen. Ich hatte mehr Spaß mit der Belgariad-Saga und der Malloreon -Saga als Ihr, denn ich weiß, wo all die Witze sind.

Nun denn, zu Punkt Numero eins: ich wählte das Heidentum. (Bitte beachten Sie, daß Papa Tolkien, ein gläubiger Anglo-Katholik, denselben Weg einschlug.)

Punkt Numero zwei auf unserer vorläufigen Liste ist . Wenn es keine Suche gibt, gibt es auch keine Geschichte. Die Suche erkläürt, warum man herumzieht und Leute kennenlernt. Anderenfalls wäre man wahrscheinlich zu Hause geblieben und hätte Rüben angebaut oder was auch immer.


Punkt Numero drei ist - Der Heilige Gral, der Ring der Macht, das Zauberschwert , das Zauberbuch oder (Wunder über Wunder) DAS JUWEL. Jeder weiß, woher ich diese Idee hatte. Das magische Etwas ist für gewöhnlich, wenn auch nicht stets, das Objekt der Suche.

Punkt Numero vier ist - Sir Galahad, Sir Gawaine, Sir Lancelot oder Sir Parzival. Galahad ist religiös, Gawaine ist loyal, Lancelot ist der beste Kämpfer der Welt und Parzival ist dumm - zumindest anfänglich. Ich habe mich an Parzival gehalten, wil er den meisten Spaß hat. Ein dummer Held ist der perfekte Held, wel er nicht die leiseste Ahnung hat, was eigentlich vor sich geht und indem er die Dinge erklärt bekommt, kann der Autor auch dem Leser erklären, was geschieth. Nein, regen Sie sicht nicht auf, Ich rede nicht schlecht von Garion. Er ist ziemlich gescheit, aber er ist ein Junge vom Lande und er hat noch nicht viel von der Welt gesehen. Seine Tante Pol wollte es so und Polgara bekommt für gewöhnlich was sie will.

Punkt Numero fünf ist der - beispielsweise Merlin oder Gandalf. Machtig muß er sein, einflussreich und geheimnisvoll. Ich habe das sogleich von der Liste gestrichen und mich ohne Umschweife mit Belgarath befaßt, Ich glaube, es war die richtige Wahl. Belgarath ist ein heruntergekommener Vagabund mit schlechten Angewohnheiten - der ganz nebenbei Berge versetzen könnte, wenn er wollte. Ich beschoß ihm als Gegenpart seine Tochter Polgara zur Seite zu stellen, eine Tochter, die nichts von seinen schlechten Angewohnheiten hält. Mit der Idee Zauberer und Zauberin (Vater/Tochter) in die Geschichte einzubingen, habe ich wohl Neuland betreten.

Punt Numero 6 ist die Heldin - für gewöhnlich eine zarte blonde Maid, die sich in einem Turm nach ihrem schimmernden Helden verzehrt. Nicht bei mir. CeNedra ist ein verwöhntes Gör, daran besteht kein Zweifel, aber sie ist auch ein Tiger, wenn es hart auf hart geht. Sie entwickelte sich besser, als ich erwartet hatte.

Punkt Numero sieben ist der Bösewicht, der höllisch gute Beziehungen hat. Ich erfand Torak, und ich war sehr zufrieden mit ihm. Es gelang mir sogar, ihm eine glaubwürde Motivation unterzuschieben. Dabei war Milton mir eine ziemliche Hilfe. Torak ist nicht unbedingt mit Lzuifer gleichzusetzen, kommt ihm aber ziemlich nahe. Wie üblich gab es natürlich auch eine Reihe böser Helfershelfer, die ihm die schmutzige Arbeit abnahmen.

Punkt Numero acht ist die unvermeidliche Gruppe der , die Truppe muskelbepackter Typen aus verschiedenen Kulturen, die das Abschlachten der Feinde übernehmen, bis der Held groß und stark genug ist, selbst mit den bösen Gegnern fertigzuwerden.

Punkt Numero neun sind die Maiden, die zu den starken Jungs gehören (siehe Punkt Numero acht). Der Charakter jeder dieser Damen muß gut durchdacht sein, auch sie brauchen ihre Eigenheiten und besonderen Vorlieben.

Kommen wir schliesslich zu Punkt Numero zehn. Das sidn die Könige und Königinnen, Kaiser, Höflinge, Bürokraten und alle, die zum Regieren der Welt vonnöten sind.

Nun das ist das Ende der Liste. Wenn sie komplett ist, und Sie legen mit dem Schreiben los, sind Sie auf dem besten Weg, zeitgenössische Fantasy zu Papier zu bringen (wie Tausende andere auch).

...

Eínige Jahre später beschuchte ich eine Buchhandlung die hauptsächlich Belletristik anbot. Ich schlenderte an den Regalen mit Science Fiction vorbei und entdeckte eine Ausgabe von Herr der Ringe. Ich murmelte: "WIrd dieser alte Schhinken imemr noch verkauft?" Dann nahm ich den Band und stellte fest, daß es die siebenundachzigste Auflage war!!! Ich war wie vom Schlag getroffen und ging nach Hause.

Teil zwei morgen :-)
Me on 06.01.04 @ 07:16 PM MEZ [link]




home
archiv
curt goetz

hoax liste
how stuff works
deep purple fansite

darwin awards
nutzloses (?) wissen
stella awards

nicht lustig
virtuelle carrerabahn
ivy's bar

June 2004
SMTWTFS
  12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930   

Valid XHTML 1.0!

Powered By Greymatter